Die Schafsdamen

Unsere 11 Schafsdamen möchten sich euch gerne vorstellen. Es wird aus dem Nähkästchen geplaudert: Hier erfahrt ihr einiges über Vorlieben, Eigenarten und auch etwas über das ein oder andere Schafsgeheimnis! Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus den Erlebnissen der Schafe. Kommt doch mal vorbei und lernt sie persönlich kennen.
Und nun geht es los: Die Schafe stellen sich vor!

PÜNKTCHEN die coole Socke und eher unser "!"

Pünktchen

Mama von Komma

Ich war noch ein Lamm als ich 2014 mit einer kleinen Schafsgruppe nach Franklin kam. Man sagt mir nach, dass ich schlau bin, durchsetzungsstark und mittlerweile sehr erfahren. So stehe ich heute an der Spitze der kleinen Herde und kann auch für sie sprechen. Mit tiefer, sonorer Stimme mache ich das. Als gute Beobachterin bekomme ich alles mit. Oh ja, ich weiβ genau, was ich will und wie ich zum Ziel komme. Ich kann sogar einschätzen, wie ich mich bei unterschiedlichen Menschen verhalten muss, um zu bekommen, was ich will. Achtung, Gatter gut sichern, sonst öffne ich es leicht mit einem Tritt oder quetsche mich durch den schmalsten Spalt, um mir mal den Zaun von der anderen Seite anzusehen. Ich kann etwas, was die anderen Schafe nicht können, denn ich war mal in der Hundeschule. Ja, warum nicht? Schafe sind auch nicht dümmer als Hunde. Hab die gleichen Tricks gelernt wie die Hunde, und die beherrsche ich heute noch, auch wenn ich nicht oft übe. Zeige ich aber nur für ein besonderes Leckerli.

LILLY im Glück

Lilly

geb. Januar 2023, adoptiert von einer Wanderschäferei

Ich komme aus einer ganz anderen Herde und hatte viele, viele Schmerzen in den ersten Wochen und Monaten meines Lebens. Eine chronische Entzündung hatte sich im linken Vorderbeinchen breitgemacht, und es wurde ganz krumm. Ich konnte es nur unter groβen Schmerzen oder gar nicht nutzen. Wer in einer Wanderschäferei geboren wird und nicht wandern kann, der wird nicht lange leben. Zum Glück wurde eine Tierschützerin auf mich aufmerksam, hat mich gekauft und mir diesen Platz in Franklin gefunden. Oh, ich bin so dankbar, und hier haben mich die Tierärztin und meine Menschen vom Verein wieder gesund gepflegt. Das hat Monate gedauert, aber jetzt stehe ich auf allen Vieren, renne und mache Luftsprünge, so glücklich bin ich, so voller Lebensfreude. Und ein süβes Ding bin ich auch, sagen sie, und sehr verschmust.

POLLY unser Flummi

Polly

Tochter von Charly

Ich springe gerne ... in die Schubkarre oder an meinen Menschen hoch, um schneller an eine Nascherei zu kommen, denn ja, ein bisschen verfressen bin ich schon.
Stehe ich beim Verteilen nicht in erster Reihe, dann mache ich einen wilden Sprung in die Menge und rudere über die Rücken meiner Kumpelinen bis mein Mäulchen in Pole Position ist. Was ich noch kann und die anderen nich: Ich kann sicher auf 2 Beinen stehen, bin dann noch gröβer als ohnehin schon und lass mir die höher hängenden Blätter schmecken. Na gut, manchmal ziehe ich die Zweige nach unten, dann können die anderen auch ran.
Ich bin die Nase der Truppe. Mir entgeht nicht, wenn ein Rucksack etwas Fressbares im Inneren verbirgt und ich beschnufel meine Menschen gerne; wie die immer so riechen.

DONKEY unser Frechdachs

Donkey

Tochter von Lola

Frech soll ich sein, sogar frech aus der Wolle schauen, und stur sein. Na, bei dem Namen, den ihr mir gegeben habt! Ich kann es mir einfach nicht verkneifen und lege mich gerne mit meinen Mitschafen an. Dafür bekomme ich dann wiederum eine auf die Nuss von denen. Tu hat sich sehr bemüht, mir Manieren beizubringen, vergebens.
Ich lebe zwar in einer Herde, die mir Sicherheit gibt, aber lieber sonder ich mich ein bisschen ab.
Unser Pflegepersonal ist mir auch ziemlich egal, mit einer Ausnahme: Timo, mein Held! Er war für mich da als ich klein und verstoβen war, hat mich viel gekrault und mit Leckerlis verwöhnt. Den liebe ich abgöttisch und wenn er ruft, dann komme ich angelaufen wie ein Hund. Hunde mag ich übrigens auch und finde sie sehr spannend. Bin ja schlieβlich auch mit einem aufgewachsen.
Mut soll ich auch haben, sagt man. Wenn die anderen Schafe kopflos vor etwas weglaufen, bleibe ich erst mal stehen und schaue, was denn da so kommt. Es könnte ja etwas zu Essen dabei rumkommen...

TU(SSI), Beauftragte für Sicherheit und Soziales

Tu

Mama von Nil

Ich war noch ein Lamm als ich 2014 mit einer kleinen Schafsgruppe nach Franklin kam. Es waren herrliche Zeiten als wir in dem eingezäunten Franklin Niemandsland frei herumstromern durften und das üppige Grün ganz für uns hatten. Mit den beginnenden Abriss- und Bauarbeiten war dann allerdings Schluss damit und wir wurden enger eingezäunt. Wir sind aber noch immer da und bleiben hoffentlich, denn wir haben viele Freunde auf Franklin gefunden.
Wie ich zu meiner Funktion als Beauftragte für Sicherheit und Soziales gekommen bin, das habe ich unseren Heugebern noch nicht verraten. Klar, gute Augen und Ohren braucht man für diesen Job. Ich jedenfalls fühle mich als Wächterin berufen, tagsüber und vor allem nachts, wenn alle schlafen. Jede Nacht liege ich drauβen und halte Wache, bei jedem Wetter. Bei drohender Gefahr warne ich meine Herde rechtzeitig. Manchmal habe ich Gesellschaft, aber meistens bin ich allein. Wenn der Morgen kommt und ich das Frühstück verputzt habe, dann kommt meine Zeit des Nickerchens. Meine Heugeber behaupten, dass ich dabei süβ schnarche. Unverschämt!
Eine soziale Ader habe ich auch: Die Erziehung der Youngster liegt mir sehr am Herzen. Aber auch Spaß muss sein: Zusammen mit dem jungen Gemüse in die Luft springen und dabei lustige Verrenkungen machen! Wenn die Herde mal unterwegs ist und jemand nicht so schnell mitkommt, weil verletzt, dann findest du mich an ihrer Seite. You’ll never walk alone!

MOMO, gröβtes Schmusetier unter dem Himmel und eine tolle «Mom»o

Momo

Mama von Maya

Ja, groβ bin ich und stark, neugierig, immer gut gelaunt und sehr verschmust. Am liebsten würde ich 24/7 kuscheln und mich kraulen lassen und dabei auf dem Schoβ meiner Menschen sitzen. Dafür bin ich leider zu groβ, schmiege mich aber ganz dicht an. Manchmal muss zum Schubbern die volle Schubkarre herhalten, die dann mit dem gesammelten Inhalt umkippt. Meine Menschen sagen, ich bin das liebste Etwas, das existiert, sowohl im Umgang mit Zweibeinern als auch mit den anderen Schafen, besonders mit Maya. Unsere Mutter-Tochter-Beziehung ist 1a. Gegenseitig zupfen wir uns zärtlich ein paar Heuhalme aus der Wolle. Aber nichts geht über das 10-Finger-Kraulsystem der Zweibeiner! Im Winter kann man mich gut in der Herde erkennen, denn dann wächst mir eine elegant hervorstehende Halskrause im Stil des 16. Jahrhunderts. Wieder sehr trendig und schön warm im Winter.

MAYA, kleines freches, schlaues Schaf Maya

Maya

Tochter von Momo

Hey, das cute Babyface gehört mir! Bin immer aktiv bei allem mit dabei und komme gerne zur Begrüβung von Besuchern an den Zaun. Kinder mag ich sehr, bin auch sehr geduldig und vorsichtig mit ihnen, wenn sie uns im Gehege besuchen. Auch mit einigen Hunden habe ich vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut. Die Vorliebe fürs Kuscheln habe ich wohl von meiner Mama Momo geerbt. Klette nennen sie mich manchmal, weil ich meine Menschen, wenn sie sich bei uns im Gehege niederlassen, gleich belagere oder ihnen hinterherlaufe. Willst du Streicheleinheiten oder Leckerlis oder raus auf die Wiese und nichts davon passiert, dann kenne ich einen Trick. Gib ein paar nachhaltige Tritte gegen die Beine oder gegen das Gatter oder den Rucksack. Ich verspreche dir, die Aufmerksamkeit gehört dir, auch wenn die Zweibeiner dabei ziemlich genervt wirken. In der Herde bin ich sehr beliebt, es gibt kaum Streit, und die anderen akzeptieren sogar ohne Murren, wenn ich mich irgendwo dazwischen quetsche, um den besten Platz am Futtertrog zu ergattern.

KOMMA, die Harmoniebewusste

Komma

Tochter von Pünktchen

Wenn ihr ein Schaf mit schwarzem Kopf und schwarzen Söckchen seht, dann bin das ich. Mein Name ist „Komma“ und trotz meiner großen, dunklen Erscheinung, bin ich etwas schüchtern. Doch wenn ich mit euch warm geworden bin, genieße ich sanft jede Streicheleinheit. Trotzdem behalte ich gerne den Überblick, was bei uns im Gehege so alles geschieht. Den anderen Schafen lasse ich gerne den Vortritt, denn ein harmonisches Miteinander ist mir wichtiger, als ein Kopf-Boxkampf um ein Möhrchen. Ganz im Gegensatz zu meiner besten Freundin: die laute und stürmische Pünktchen. Aber Gegenteile ziehen sich ja bekanntlich an und man trifft uns in der Regel im Doppelpack an. Und das Beste an mir? Nach der Schur bin ich kaum wiederzuerkennen, denn ohne meine Wolle sehe ich aus wie ein hübscher Dalmatiner.

LOLA, die feine Dame

Lola

Mama von Donkey

Ich bin Lola, und wie meine Namensvetterin renne ich gerne… und zwar davon, wenn unsere Zweibeiner wieder etwas aushecken. Das schaue ich mir dann lieber erst mal bei meinen Mitschafen aus sicherer Entfernung an. Meistens geschehen dann schöne Sachen, wie Maniküre oder Fellpflege, aber man weiß ja nie... Überhaupt bin ich sehr stolz auf mein Fell und halte es immer sehr sauber. Meine Menschen sagen, ich hätte das schönste Fell! Es schimmert auch etwas rötlich! Mit meiner Tochter Donkey habe ich es nicht so leicht, sie ist schon ein richtiger Frechdachs. Das hat sie aber von ihrem Vater geerbt und nicht von mir. Wenn ich jemanden besonders mag, dann drücke ich ganz fest meinen Kopf an das Bein und lasse mich kraulen. Herrlich!

NIL, die Eigenwillige

Nil

Tochter von Tu

Eigentlich bin ich eine ziemlich Ruhige und Gemütliche, außer, wenn ich Hunger habe. Dann fordere ich lautstark mein Essen ein. Mein etwas heiseres Mäh bringt die Zweibeiner zum Lachen. Mit meinen Menschen habe ich echt entspannte Kuschelzeiten, aber nur wenn und so lange ich will. Machen sie mal etwas, was mir nicht gefällt, dann drehe ich ihnen demonstrativ die nächste halbe Stunde den Poppes zu. Das haste dann davon! In unserer Gang der Gleichaltrigen bin ich die Dominantere, die erst denkt und einen eigenen Willen hat, Maya ist die Verspielte und Donkey der Draufgänger Teeny.

MINA, die Gemütliche

Mina

Tochter von Tu

Ich halte mich gern etwas abseits von der Herde, weil es mir da manchmal zu trubelig ist. Ich liege gerne in der Sonne und genieße dann ein Päuschen, während ich das Essen verdaue. Überhaupt mag ich Regen gar nicht. Nasse Füße finde ich furchtbar! Da bleibe ich lieber im trockenen Stall oder versuche, mir möglichst trockene Pfade zum Futtertrog zu suchen. Aber manchmal finde ich Wasser auch in Ordnung, besonders wenn es gerade frisch eingegossen wird. Dann trinke ich das gerne, während es fließt. So schön erfrischend! Früher habe ich mich eher zurückgehalten, aber in letzter Zeit habe ich mir gedacht, dass es in der ersten Reihe am Gatter auch mal ganz spannend ist! Du erkennst mich daran, dass in meinem Fell auch sehr lange Haare zu finden sind … wie beim goldenen Vlies!

Fußnote

Fußnote: Das sind einige Charakterzüge und Anekdoten, die uns Menschen bei unseren Schafen aufgefallen sind. Könnten die Schafe ihre Menschen beschreiben, wären die Texte wohl um einiges länger geworden. Die Schafe  - wie auch viele andere Tierarten - sind uns Menschen doch sehr überlegen in Sachen Sensitivität und Beobachtungsgabe. Sie bekommen von ihrer Umgebung sehr viel mehr mit als wir Menschen es vermögen.